Diesen Satz ließ gestern mein Mathelehrer verlauten. Bis zu diesen Moment war er mir immer symphatisch erschienen, doch dieser Satz hat meine Illusion zerstört.

Ich bin in der 12. Klasse einer Berufsoberschule und dachte mir, dass wir fast alle bis vor einem Jahr die besagte, böse Berufsschule besucht hatten. Die Tatsache, dass er mit dieser Aussage irgendwie vielleicht auch an meinem Ego kratzen könnte störte mich nicht. Vielmehr die Art wie er es sagte, so abwertend.

Ich glaube, dass unser lieber Herr Mathematik Lehrer, der uns jetzt schon ein Jahr mit stochastischer Wahrscheinlichkeitsrechnung und der verhassten Analysis traktiert, selbst nicht auch nur die leiseste Ahnung eines anstrengenden Arbeitstages außerhalb einer Schule hat. Ich möchte hinzufügen, dass man diese mathematischen Weisheiten sein ganzes Leben nicht mehr brauchen wird! Außer natürlich man wird Mathelehrer.

Ich finde es lächerlich und schon fast peinlich, dass man Schüler, die eine Berufsausbildung absolvieren, nicht ernst nimmt und als dumm abstempelt.
Sicherlich werden viele von ihnen kein Medizin-Studium durchziehen und später vermutlich auch nicht als Aufsichtsrat eines Konzerns "enden". Ich stell mir einfach immer die Frage "will ich sowas eigentlich?"

Nö. Wenn ich mein Fachabitur in der Tasche hab werd ich nicht studieren.
Ich hab viel in Erwägung gezogen, drüber nachgedacht, mich informiert und doch wieder verworfen. Ich will arbeiten und nicht noch 5 Jahre studieren um dann irgendwann einmal die Aussicht auf etwas Geld zu haben. Ich will damit nicht sagen, dass ich studieren sinnlos finde. Für manche ist es das Richtige und für manche nicht. Für mich nicht. Ich glaube ich könnte mit dem "Ich-bin-was-Besseres-Denken" vieler Studenten nicht umgehen.

Mich macht es furchtbar wütend, wenn mir ein Mitschüler erzählt, dass seiner Klasse damals als er noch auf dem Gymnasium war, erzählt wurde, dass sie die Besten, die Elite sind.

Ja trennen wir die Schlauen von den Dummen. Juhu. Wir sind was besseres!

Letztendlich kommt es doch nur darauf an, wie der Einzelne glücklich wird.

Meine Meinung über meinen Mathelehrer ist jetzt klar, denn eigentlich ist er auch nur in den Zwängen der heutigen Gesellschaft gefesselt.